1999 beschrieb Wolfram Siebeck in der ZEIT die Berliner Gastronomen eine Gurkentruppe. 12 Jahre später haben wir mit unserem Ausstellungsprojekt "Berliner Köche“, in dem sich die Spitzenköchinnen und Köche Berlins auf 30 lebensgroßen schwarz-weiß Fotografien in Szene gesetzt haben, den Beweis angetreten, dass sich Berlin kulinarisch nicht mehr verstecken muss. Die Ausstellung ein Statement.
2021
Zehn Jahre nach dieser ersten Ausstellung möchten wir mit unserem neuen Projekt "andererBlick – Berliner Köche + Köchinnen 2021 im Selbstportrait" nicht nur aktualisieren, sondern wir möchten zeigen, wie es in Berlin kulinarisch weitergeht. Da ist viel passiert, und wie es sich für Berlin gehört, in außergewöhnliche und eigenwillige Richtungen.
Die Zeiten ändern sich
Seit etlichen Jahren verändern sich die Ansprüche und Kriterien des Fine Dining. Silbernes Besteck ist heute ähnlich unwichtig geworden, wie ein Dresscode. Und wenn früher Gastroführer meinungsbildend waren, sind es heute die sozialen Medien, die über Erfolg oder Misserfolg eines Restaurants mitentscheiden. Auch das, was auf den Teller kommt, hat sich stark verändert: regionale, frische und gesunde Produkte, statt Hummer oder Kaviar. Unser Umgang mit Essen ist im Umbruch. Die Veränderungen nehmen mehr und mehr Fahrt auf. Wenn Michael Hoffmann schon vor 20 Jahren Fleisch oder Fisch als Beilage betrachtete, kann ein Restaurant heute ohne anspruchsvolle vegetarische oder vegane Gerichte kaum mehr existieren.
anderenBlick
Die Gesichter unserer Ausstellung 2021 stehen nicht nur für diese neue Küche, sie setzten Maßstäbe – gerne ‚verrückt und immer mit Genuss. Ein weiterer Unterschied zur ersten Ausstellung sind auf jeden Fall auch die Umstände. Dieses Zeitdokument entsteht 2021 unter dem Damoklesschwert von Corona. Restaurants, Kunst und Kultur waren lange geschlossen. Deshalb soll unser Ausstellungsprojekt in Verbindung mit einer einzigartigen kulinarischen Vernissage auch dazu beitragen, den Neustart nach Corona zu beflügeln.
IMAGO Camera
Die einzige begehbare Großformat-Kamera der Welt. Ein interaktives, begehbares Kunstwerk. Entwickelt von dem Wissenschaftler Werner Kraus Anfang der 70er Jahre eigens für die 1:1-Fotografie. Konstruiert vom Künstler Prof. Erhard Hössle aus verschweißten Eisenplatten und beschichteten Planen. So entstand die IMAGO Camera in Berlin, die heute von Werner Kraus Tochter Susanna betrieben wird. Hier entstehen auch die neuen Selbstportraits in einem gemeinsamen kreativen Prozess zwischen Koch, Köchin, Camera und Susanna Kraus. Zu sehen sind die neuen Werke dann erstmalig am 17.10.2021 als Installation von Susanna Kraus in Form einer Culinary Vernissage in den Räumlichkeiten der Fabrik23, Berlin.